Sonntag, 7. März 2010

Aquarellpapier

Bei meinen wenigen bisherigen Versuchen mit Aquarell zu malen, habe ich die rauen Papiere gemieden. Ich war der Meinung, man können auf körnigem Papier schwerer malen und keine Details darstellen. Deshalb hatte ich bis jetzt glatte Papiere verwendet. Nachdem ich mir im Buch Making Color Sing die Bilder und Farbmischungen angesehen habe, habe ich mich gefragt, wie man diese körnige, fast schon dreidimensionale Struktur erreicht, die die Farbpigmente zum Leben erwecken (siehe nachfolgende Beispiele).

farbmix1Farbmischungen aus dem Buch Making Color Sing

aquarell1Detail aus dem Bild Matterhorn Mists von Jeanne Dobie

Diese Studien und Bilder wurden auf 300 lb cold pressed Papier hergestellt. Um die Materialbezeichnungen besser zu verstehen habe ich nachfolgend die Übersetzungen auf deutsch aufgezählt:

englisch – deutsch Bezeichnungen Aquarellpapier

Papierstärke
90 lb – 185 g/m²
140 lb – 300 g/m²
156 lb – 356 g/m²
300 lb – 640 g/m²
400 lb – 850 g/m²

Papiergröße
9” x 12” – 22,9 cm x 30,5 cm
16” x 20” – 40,6cm x 50,8 cm
generell: 1” (Inch, Zoll) entspricht 2,54 cm

Papieroberfläche
hot pressed – glatt, satiniert
cold pressed – Feinkorn oder matt
rough – rauh
torchon – torchon, grobkorn, extra rauh

Die glatten, satinierten Papiere sind eher für Detailzeichnungen, Lasuren und Auswaschungen geeignet. Auf dieser Oberfläche erscheinen Aquarellfarben besonders brillant. Für Nass-in-Nass Technik weniger geeignet.
Matte Oberflächen sind sowohl für die Trockenmaltechnik wie auch für die Nass-in-Nass Technik geeignet. Besonders auch für Anfänger, da die Pinselführung von der Oberfläche wenig beeinflusst werden (meine ursprünglichen Bedenken). Detailzeichnungen und zarte Darstellungen lassen sich auf dieser Papieroberfläche bewerkstelligen.
Die raue Oberflächen werden am meisten verwendet. Sie lassen die Aquarelle plastisch wirken. Bei der Pinselführung entstehen weiße “Blitzer”, also Stellen, die keine Farbe aufnehmen. Dadurch entsteht diese Lockerheit und Frische bei den Bildern. Sehr gut für Nass-in-Nass Technik geeignet.
Extra raue Oberfläche verstärken die reliefartige Erscheinung und es entstehen weitaus mehr weiße Lücken bei der Pinselführung.
Torchon Papiere weisen eine ausgeprägte, wolkenartige Oberflächenstruktur auf. Die Farben bluten oft aus, wodurch sich markante Farbränder bilden. Es entstehen sehr farbbrillante Bilder. Für den Anfänger eher ungeeignet.

Weitere Infos zu Aquarellpapieren und deren Herstellung und Merkmale findet ihr auf der Seite von Hahnemühle. Hier wird auch der Unterschied zwischen Echt Bütten und normalem Aquarellpapier erklärt. Das ganze Sortiment an Hahnemühle Aquarellpapieren und –kartons finde ihr in dieser pdf-Datei.

Als Fazit kann ich sagen, dass mich die rauen Papiere durch die Körnung und Plastizität eher imponieren. Die Bilder wirken lebendig und auch viel lichtintensiver.

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