Montag, 26. April 2010

Ernst Ludwig Kirchner im Städel Museum

Das Frankfurter Städel Museum zeigt vom 23. April bis 25. Juli eine Retrospektive des deutschen Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus seiner gesamten Schaffenszeit, angefangen von den Frühwerken über seine Arbeiten bei der Künstlergruppe "Die Brücke" bis hin zu den Bergbildern aus Davos und seinen abstrakten Spätwerken.

Wer also in dieser Zeit in Frankfurt sein sollte, den kann ich einen Besuch ins Städel Museum wärmstens empfehlen. Ergänzt wird die Retrospektive mit zahlreichen Vorträgen über diesen Ausnahmekünstler.

ARTE zeigt am 1. Mai um 7.30 Uhr morgens eine kleine Doku mit dem Titel “Der doppelte Kirchner”. Sie zeigt, warum Kirchner seine Leinwände teilweise doppelt bemalt hat, und zwar Vorder- und Rückseite, und das exzentrische Leben des Expressionisten. Sehenswert!

Sonntag, 25. April 2010

Tonwertverteilung

tonwertskala Die Helligkeitsverteilung ist bei der Komposition eines Bildes sehr wichtig. Sie muss interessant und spannungsvoll über die Bildfläche verteilt sein. Wir können dies steuern in dem wir bestimmte Elemente hinzu-, wegfügen, den Hintergrund variieren oder über den Licht- und Schattenfall.

Einige Beispiele über die Tonwertverteilung:

tonwert_verteilung_2 tonwert_verteilung_1

Hier sind die dunklen Tonwerte symmetrisch angeordnet und beide gleich groß. Es wirkt uninteressant und langweilig.

Auch hier wird ein bestimmtes Schema, nämlich die Betonung der Bildecken, benutzt. Die fehlende rechte untere Ecke erzeugt keine Spannung.

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Rechts oben ist eine größere dunkle Fläche und diagonal dazu eine entsprechend kleinere. Einfach, aber wirkungsvoll.

Sehr gute Tonwertverteilung. Es gibt eine dominante dunkle Fläche, dazu eine etwas kleinere, die von mehreren kleinen Elementen ergänzt wird. Hell-/Dunkelflächen liegen etwa im Gleichgewicht. Die Verteilung ist auch ok.

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Die einzelnen Formen sind gleich groß und zu gleichmäßig verteilt. Wirkt unruhig.

Hell- Dunkelflächen liegen im Gleichgewicht, interessante Verteilung mit größeren und kleineren Formen.

Man sollte die Helligkeitsverteilung an den Bildern von großen Meistern studieren und üben. Eine gute Methode die Helligkeitsverteilung besser zu sehen ist es, die Augen fast komplett zu schließen. Dabei werden die Helligkeitskontraste besser wahrgenommen. Übrigens eignet sich diese Technik sehr gut beim Aktzeichnen. Man kann auch mittels einem Grafikprogramm, wie z.B. Photoshop, das Bild eines Meisters als Hell-/Dunkel Komposition darstellen. Dabei erkennt man sofort wie gut diese alten Meister waren. Hier einige Beispiele:

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“Selbstportrait als Apostel Paulus”
Rembrandt, 1661

Man erkennt eine dominante, diagonale dunkle Fläche, die links unten am größten ist und in die rechte obere Bildecke fließt. Durch die Unregelmäßigkeit wirkt die dunkle Fläche interessant und spannungsvoll.

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“Der Tod des Ananias”
Raffael, 1515

Interessante Verteilung mit größeren, kleineren Flächen. Es passt.

Empfehlenswertes Buch: Die große Zeichenschule - Hans Daucher

Viel Spaß beim Zeichnen und Üben :)

Sonntag, 18. April 2010

Figurgerüst

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Oft wird man vor dem Malen eines Bildes einige Skizzen und Entwürfe anfertigen um die Komposition festzulegen. Dabei muss man die Figur oder Figuren nicht in allen Einzelheiten zeichnen. Stattdessen zeichnet man schnelle Skizzen des Figurgerüsts um bestimmte Posen und Bewegungen darzustellen. Später kann man dann den fertigen Entwurf mittels eines Modells ausarbeiten.

Das Gerüst der Figur vermittelt einen guten Eindruck über die Proportionen und wie die Gelenke funktionieren. Man sollte dieses Gerüst als erstes lernen, weil man später die Anatomie besser verstehen wird. Beim Zeichnen des Figurgerüsts sollte man immer daran denken, dass es sich dabei um einen dreidimensionalen Körper handelt. Die Körpermasse folgt diesem Gerüst.

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Donnerstag, 15. April 2010

Figur Schema

Ich habe zuletzt weitere Studien zum Schema der Figur gezeichnet. Dabei habe ich auch die Rück- und Seitenansicht geübt. Ich muss sagen, dass diese Übungen während des Aktzeichnens nach Modell sehr hilfreich sind, da man die Proportionen des Modells mit denen des Schemas im Kopf vergleicht. Man beobachtet intensiver das Modell und achtet viel mehr auf die Knochen und Muskeln, die sich unter der Haut abzeichnen.
Wichtig dabei ist es, sich bestimmte Merkmale und die Proportionen einzuprägen. Das Schema stellt einen Standard Typ dar. Je nach Modell variieren die einzelnen Proportionen.

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figur_schema9Das Figurschema aus dem Gedächtnis

figur_schema10Die Figur mit Knochengerüst

figur_schema11Das Figurschema von der Seite